Wurftechniken im Basketball: Der Korbleger
Korbleger-Techniken & Übungen einfach erklärt
Der Korbleger gehört zu den Grundwürfen im Basketball und ist die treffsicherste Variante des Korbwurfs. Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Korbleger ist das Erlernen der Schritt-Technik und eine gute Sprungkraft. Wir erklären Ihnen step by step, wie der Korbleger funktioniert und zeigen Ihnen, mit welchen Übungen Sie Ihre Sprungkraft trainieren können.
- Was ist ein Korbleger im Basketball?
- Wie funktioniert ein Korbleger im Basketball?
- Die 4 verschiedenen Korbleger-Techniken
- Wie trainiere ich den Korbleger?
- Typische Fehler beim Korbleger
- Kraft- und Sprungübungen für den Korbleger
Was ist ein Korbleger im Basketball?
Vor einem Korbleger nähern Sie sich meist dribbelnd dem Korb. Aus dem Dribbeln heraus springen Sie ab und legen den Ball mit einer Hand direkt in den Korb oder ans Brett. Der Korbleger gehört zu den Grundwürfen im Basketball und kann durch verschiedene Variationen von Anfängern und Profis durchgeführt werden.
Durch die geringe Entfernung zum Korb ist der Korbleger die treffsicherste Variante unter den Korbwürfen.
Wussten Sie es?
Der Korbleger und der Standwurf sind die ältesten Wurftechniken im Basketball.
Wie funktioniert ein Korbleger beim Basketball?
Um den Bewegungsablauf und die richtige Schrittfolge zu erlernen, trainieren Sie den Korbleger zunächst am besten aus dem Stand mit nur einem Dribbling.
So funktioniert der Korbleger mit der rechten Hand:
0. Vorbereitung: Grundstellung, 3 Meter rechts vom Korb
Der Spieler sollte sich etwa drei Meter vom Korb entfernt am rechten Rand der Zone positionieren, um anschließend in einem Winkel von 45° auf den Korb zuzulaufen.
Ausgangsposition ist die Basketballgrundstellung (Triple Threat Position/SPD-Stellung), das heißt, die Füße stehen parallel.
Dabei hält der Spieler den Ball mit beiden Händen auf Hüfthöhe eng am Körper.
1. Ball mit rechts dribbeln, zeitgleich linken Fuß auf den Boden aufsetzen
Der Spieler dribbelt den Ball mit der rechten Hand etwa eine Schrittlänge vor sich auf den Boden. Gleichzeitig setzt er den linken Fuß einen Schritt nach vorn.
Der linke Fuß und der Ball sollten auf etwa gleicher Höhe zeitgleich den Boden berühren.
2. Mit dem rechten Fuß nach vorn
Den Ball nimmt der Spieler mit beiden Händen auf und hält ihn auf der rechten Seite eng am Körper. Dann macht er mit dem rechten Fuß einen Schritt nach vorne (ohne parallel zu dribbeln).
3. Mit dem linken Fuß nach vorn und nach oben abspringen
Nun macht der Spieler mit dem linken Fuß einen Schritt nach vorn (Stemmschritt) und drückt sich anschließend nach oben in Richtung Korb ab (Absprung).
Zugleich zieht der Spieler das rechte Knie nach oben. So kann er seine Bewegung nach oben in Richtung Korb stabilisieren und beschleunigen.
Wichtig: Der Spieler bewegt sich beim Absprung vor allem nach oben zum Korb hin, nicht zu sehr nach vorn.
4. Ball nach oben führen und abdrücken
In der Absprungphase führt der Spieler den Ball mit beiden Händen auf der rechten Körperseite eng am Körper entlang nach oben. Dabei dreht er den Ball auf die rechte Hand, das heißt, die Wurfhand: Die rechte Hand liegt nun unter dem Ball. Die linke Hand fungiert als Stützhand, sie liegt also nur noch leicht seitlich am Ball.
Der Spieler streckt im Sprung den rechten Arm weiter nach oben. Am höchsten Punkt des Sprungs streckt er den Ellbogen, klappt das Handgelenk ab und wirft den Ball zum Korb ab. Ziel ist die obere rechte Ecke des schwarzen Vierecks auf dem Brett.
Die Bewegungsabfolge des Korblegers von rechts und links sehen Sie in diesem Video:
Der Korbleger mit der linken Hand funktioniert genau seitenverkehrt, das heißt: Sie starten mit dem linken Fuß, springen mit dem rechten Bein ab und werfen mit dem linken Arm.
Tipp: Trainieren Sie am besten beide Seiten; so erhöhen Sie die Chancen einen Korb zu erzielen.
Der folgende Übungsablauf hilft Anfängern, den Korbleger zu üben und zu verinnerlichen:
Dominik Günther (Head der Junior Franken) zeigt in diesem Video, wie er mit seinen Kids den Korbleger trainiert:
Schritt 1: Ball aufprellen
Schritt 2: Basketballgrundstellung (Triple Threat Position; dt. SPD-Stellung)
Schritt 3: Ball an die rechte Hüfte
Schritt 4: Schritt mit dem linken Fuß zur rechten Seite
Schritt 5: Mit Absetzen des Fußes den Ball dribbeln
Schritt 6: Ball wieder annehmen und sofort zur rechten Schulter
Schritt 7: Korbwurf
Die 4 verschiedenen Korbleger-Techniken
Mit der Zeit entstanden vier verschiedene Korbleger-Techniken. Die Grundtechnik ist einfach und für Anfänger gut geeignet. Die anderen Korbleger-Techniken sind anspruchsvoller und finden nur bei erfahrenen Basketballern Anwendung.
Druckwurfkorbleger
Die ursprüngliche und einfachste Variante des Korblegers ist vor allem für Kinder und Anfänger geeignet.
Der Ball wird einhändig und durch Abklappen des Handgelenks in den Korb geworfen. Der Korbleger kann mit oder ohne Wurf ans Brett erfolgen.
Unterhandkorbleger
Diese Korbleger-Variante wird auch Finger Roll genannt und ist für fortgeschrittene Basketballer interessant.
Beim Wurf ist der ganze Arm ausgestreckt. Die Hand befindet sich unter dem Ball, während des Wurfs schnappt das Handgelenk nach oben. Dadurch wird der Ball über die Fingerspitzen gerollt, was eine höhere Flugkurve bewirkt.
Der Unterhandkorbleger ist:
- leichter zu blocken,
- für Korbleger aus weiter Entfernung,
- nur mit guter Sprungkraft möglich.
Wie ein Finger Roll aussehen kann, sehen Sie im folgenden Video:
Power-Move
Der einzige Unterschied zum Druckwurfkorbleger ist beim Power-Move, dass der Spieler mit beiden Beinen abspringt. Hier ist vor allem eine gute Sprungkraft gefragt.
Up-and-Under
Die schwierigste Korbleger-Variante ist der Up-and-Under-Korbleger. Bei dieser Variante wird zunächst der Korbleger vorgetäuscht, um den gegnerischen Spieler zu umgehen.
Der Spieler beginnt mit einem Sprung vorbei am Gegner, täuscht den Wurf vor und führt ihn kurz vor der Landung aus. In Aktion sieht der Up-and-Under-Korbleger so aus:
Wie trainiere ich den Korbleger?
Der Korbleger ist eine sehr umfangreiche Wurftechnik und kann am besten in einer methodischen Reihe trainiert werden.
Das bedeutet: Für den Korbleger üben Sie zunächst die einzelnen Schritte und beginnen mit dem einfachsten Teil (die Schrittfolge wird also nicht sofort in der richtigen Abfolge geübt). Können Sie alle Schritte richtig ausführen, verbinden Sie nach und nach die Schritte in der richtigen Reihenfolge.
So können Sie die methodische Reihe aufbauen:
Schritt 1: Perfektionieren Sie Ihren Druckwurf ans Brett, später mit Korbleger.
Schritt 2: Üben Sie die Zweikontakt-Regel: Rechts – links – Absprung – Druckwurf.
Schritt 3: Ergänzen Sie Schritt zwei mit dem letzten Dribbling vor dem Korbleger: Prellen des Balls im Stand – Zweikontakt – Absprung – Druckwurf.
Schritt 4: Beginnen Sie mit einem langsamen Dribbling gefolgt von Schritt drei.
Schritt 5: Üben Sie den Bewegungsablauf mit Ihrer schwächeren Hand.
Typische Fehler beim Korbleger
Da der Korbleger sehr komplex ist, kann sich am Anfang der ein oder andere Fehler einschleichen. So gehen Sie gegen die typischen Fehler vor:
Absprung mit dem falschen Bein oder falsche Schrittfolge
- Gehen Sie in der methodischen Reihe einen Schritt zurück, um alle Schritte nochmals zu verinnerlichen.
- Lassen Sie sich das richtige Bein während der Schrittfolge von Ihrem Trainer oder einem Mitspieler laut ansagen.
Fehlende Armstreckung beim Korbwurf
- Trainieren Sie eine Weile nur den Standwurf.
Sprunghöhe ist zu niedrig
- Ziehen Sie das Nicht-Sprungbein aktiv in die Höhe (Schwungbeineinsatz).
- Trainieren Sie gezielt Ihre Sprungkraft.
Kraft- und Sprungübungen für den Korbleger
Eine gute Sprungkraft ist beim Korbleger enorm wichtig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese trainieren können.
Wichtig vor den Korbleger-Übungen:
Wärmen Sie sich gut auf, um Ihre Muskulatur und Ihre Gelenke auf die Belastung vorzubereiten. Um eine saubere Sprungtechnik einzuhalten, sollten Sie ausreichend Pausen einplanen. Achten Sie auf Ihren Körper und überlasten Sie ihn nicht, um Verletzungen vorzubeugen.
Genetisch bedingt können Sie Ihre Sprungkraft um maximal 10 bis 20 Prozent steigern. Voraussetzung dafür ist neben der Beinkraft ein stabiler Core. Durch eine gute Körperspannung können Sie sich gezielt nach oben katapultieren, denn die Sprungkraft wird durch einen trainierten Oberköper weitergeleitet und nicht ausgebremst.
Neben Übungen für die Sprungkraft sind deshalb Core-Übungen wichtig, zum Beispiel:
- Unterarmstütz
- Liegestütz
- Situps
Für die Sprungkraft selbst können Sie die folgenden Übungen in Ihr Training integrieren.
Jumping Lunges
Der Jumping Lunge trainiert Ihre Schnellkraft:
- Beine hüftbreit aufstellen.
- Mit dem rechten Fuß weit nach hinten zurücktreten.
- Das Knie knapp über dem Boden ausrichten.
- Abspringen und die Beine wechseln.
Halbe Squats
Halbe Squats trainieren Ihre Sprungkraft aus halber Höhe. Das ist sinnvoll, da typische Bewegungsabläufe im Basketball aus halber Höhe stattfinden und nicht vom Boden aus starten.
- Beine hüftbreit aufstellen.
- Leicht in die Knie gehen und Rücken gerade halten.
- Explosionsartig nach oben drücken.
Kreuzheben aus halber Höhe
Wie bei den Squats können Sie diese Übung aus halber Höhe durchführen. Legen Sie dafür Ihre Langhantel zum Beispiel auf zwei Kästen ab.
Hinweis: Führen Sie die Übung nur durch, wenn Sie die Technik des Kreuzhebens vollständig beherrschen.
Box Jumps
Für die Box Jumps benötigen Sie einen Kasten oder eine Bank, die stabil stehen und nicht verrutschen.
- Aufrecht und hüftbreit vor den Kasten stellen.
- In die Knie gehen, bis die Oberschenkel parallel zum Boden ausgerichtet sind.
- Zum Sprung ansetzen und die Arme mit nach oben nehmen.
- So sanft wie möglich auf der Box landen und in der Hocke bleiben.
- Sanft zurück auf den Boden springen.
Ball fangen
Diese Übung trainiert neben der Sprungkraft auch Ihre Reflexe.
Werfen Sie dafür den Basketball gegen das Brett und versuchen Sie, ihn am höchstmöglichen Punkt wieder zu fangen.
Mit Ball ans Brett springen
Nehmen Sie für diese Übung den Ball in beide Hände und halten Sie ihn mit gestreckten Armen über den Kopf. Springen Sie dann mit beiden Beinen ab und versuchen Sie, mit dem Ball das Brett zu berühren.
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Bildnachweis: Bild 1: lechatnoir/ Gettyimages/E+; Bild 2: 4x6/Gettyimages/E+; Bild 3: miodrag ignjatovic/ Gettyimages/E+