Rennrad im Winter: Tipps & Tricks
So fahren Sie sicher Rennrad im Winter und Frühjahr

Rennradfahren bei Minusgraden? Kein Problem! Wir zeigen Ihnen, wie Sie auch bei kalten Temperaturen nicht auf Ihren Lieblingssport verzichten müssen. Damit es trotzdem Spaß macht und der Faktor Sicherheit nicht zu kurz kommt, haben wir die wichtigsten Tipps und Infos zum Rennradfahren im Winter für Sie zusammengetragen.
Inhalt:
- Rennradfahren im Winter: Das Wichtigste auf einen Blick
- Wie kann ich mein Rennrad auf den Winter vorbereiten?
- Wie pflege und lagere ich mein Rennrad im Winter?
- Welche Kleidung sollte ich beim Rennradfahren im Winter tragen?
- Trinken und Essen: Wie ernähre ich mich beim Rennradfahren im Winter?
- Rennradfahren im Winter und Gesundheit: Das müssen Sie beachten
- Sicher unterwegs: Im Winter und bei Schnee Rennradfahren
Rennradfahren im Winter: Das Wichtigste auf einen Blick
Mit etwas Vorbereitung und der richtigen Kleidung kommen Sie und Ihr Rennrad gut durch den Winter. Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte auf einen Blick zusammengefasst:
- Ausstattung vom Rennrad: Winterreifen, Lichtanlage und Schutzbleche
- Lagerung des Rennrads: trocken und nicht zu kalt
- Pflege des Rennrads: von Schnee und Salz befreien und regelmäßig die Kette ölen
- Kleidung: winterfest und hell
- Ernährung: lauwarme Getränke und kohlenhydratreiche Snacks
Wie kann ich mein Rennrad auf den Winter vorbereiten?
Eins vorab: Bei Eis und Schnee wird es insbesondere auf nicht windgeschützten Straßen schnell ungemütlich. Daher empfehlen wir allen Rennradfans im Winter aufs Crossrad oder Mountainbike umzusteigen. Denn diese Bikes sind für „schlechte“ Untergründe ausgelegt. Der Boden auf Waldwegen drosselt auf natürliche Weise die Geschwindigkeit und reduziert somit die Sturzgefahr und den kalten Fahrtwind.
Wenn Sie vorhaben, regelmäßig im Schnee zu fahren, sollten Sie sich ein Fatbike zulegen. Dieses neu entwickelte Gelände- und Expeditionsrad besitzt extrem dicke Reifen, mit denen sie problemlos abseits der Straße radeln.

Winter- und Spikereifen für Ihr Rennrad
Doch auch Gelegenheitsradler, die kein Mountainbike oder Fatbike besitzen, müssen nicht aufs Fahren verzichten, wenn der Radweg mal nicht geräumt ist. Der Fachhandel bietet für solche Fälle Winter- und Spikereifen. Nach der Umrüstung fahren Sie damit auch auf Eis und Schnee relativ sicher.
Sicher unterwegs mit dem Rennrad im Winter: Die richtige Beleuchtung
Für ausreichend Sicherheit sorgt eine richtig angebrachte Lichtanlage. Ihre Rennradbeleuchtung sollte eine StVZO-Zulassung haben und aus einem Frontscheinwerfer mit weißem Reflektor, einem Rücklicht und einem roten Rückstrahler plus Reflektoren in den Speichen und an den Pedalen bestehen. Eine Übersicht über alle wichtigen Vorgaben bietet der Paragraf 67 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO).
Praktisch sind zudem im Helm integrierte Leuchten oder Stirnlampen, die zwar laut der StVZO nicht als offizielle Fahrradbeleuchtung zugelassen sind, aber besonders auf kaum beleuchteten Wegen hilfreich sein können. Im Straßenverkehr sollten Sie dagegen lieber auf Stirnlampen verzichten, weil Sie andere Verkehrsteilnehmer blenden können und bei Kontrolle mit einem Bußgeld rechnen müssen.
Schutzbleche für Ihr Rennrad
Rennräder und Schutzbleche – das passt nicht zusammen, oder? Ästhetisch mag ein Rennrad-Schutzblech nicht punkten, aber praktisch macht es besonders im Winter Sinn. Denn Schutzbleche sorgen dafür, dass Schmutz, Wasser oder Steine nicht an den Rahmen Ihres Rads geschleudert werden oder auf Ihrer Kleidung landen. Auch Schnee und damit Streusalz, das die empfindlichen Teile des Rads angreift, kann effektiv vom Rahmen ferngehalten werden. Besonders im Winter sind die schützenden Bleche eine sinnvolle Investition, da Sie diese einfach an Ihrem Rennrad feststecken oder mithilfe von Klettverschlüssen oder Gummis befestigen können. Greifen Sie zu Modellen aus Carbon, Kunststoff oder Aluminium – so bleibt Ihr Rennrad auch im Winter aerodynamisch und leicht. Eine Besonderheit ist der sogenannte Ass Saver . Das ist ein flexibler, kurzer Plastikschutz, den Sie in das Sattelgestell klemmen können. Sollten Sie ihn nicht mehr brauchen, können Sie ihn unter dem Sattel zusammenfalten.

Wie pflege und lagere ich mein Rennrad im Winter?
Ob Sie Ihr Rennrad kurz abstellen oder länger lagern – achten Sie darauf, dass es trocken und nicht zu kalt steht. Als Abstellorte kommen zum Beispiel Schuppen oder Keller in Frage. Auch können Sie Ihr Rennrad im Winter in der Wohnung lagern und zum Beispiel zum Rollentraining nutzen. Wollen Sie Ihr Rad aufhängen, dann achten Sie darauf, dass Sie Räder mit Scheibenbremsen nur horizontal anbringen dürfen.
Mehr Tipps zum richtigen Einlagern Ihres Rads bietet unser Artikel „Fahrrad überwintern lassen: Wie Sie Ihr Fahrrad winterfest lagern“.
Neben der richtigen Lagerung sollten Sie Ihr Rennrad im Winter gut pflegen:
- Überprüfen Sie regelmäßig Bremsbeläge und den Luftdruck in den Reifen.
- Reinigen und ölen Sie die Kette.
- Befreien Sie Ihr Rad nach jeder Ausfahrt von Schnee, da das enthaltene Salz zu Rostbildung führen kann.
Nach der Wintersaison ist es wichtig, dass Sie Ihr Rennrad einem Frühjahrscheck unterziehen, und alle Funktion idealerweise durch eine Werkstatt überprüfen lassen.
Mehr Informationen und Tipps zur richtigen Fahrradpflege bietet Ihnen unser Artikel „Fahrrad putzen & reinigen: Tipps für die perfekte Fahrradreinigung“.
Welche Kleidung sollte ich beim Rennradfahren im Winter tragen?
Getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“, sollten Sie bei einer Ausfahrt mit Ihrem Rennrad im Winter genau darauf achten, was Sie anziehen.
Das Schichtprinzip
Verfahren Sie nach dem Schichtprinzip und tragen Sie viele dünnere Schichten übereinander. Auf Baumwolle sollten Sie hierbei verzichten, da der Stoff kaum mehr trocknet, wenn er einmal durchgeschwitzt wurde. Und wer ist schon gerne im Winter mit nassen Klamotten unterwegs?
Wer Funktions-Unterhemd, Kurzarm-Trikot, Langarm-Trikot und eine windabweisende Softshell-Jacke übereinander anzieht, ist gut gegen die Kälte geschützt. Das Schichtprinzip hat außerdem den Vorteil, dass Sie Schichten ablegen können, falls Ihnen doch zu warm wird. Haben Sie im Winter deshalb immer einen kleinen Rucksack dabei. Erfahren Sie noch mehr zum Schichtprinzip im Artikel „Joggen im Winter“.
Rennrad bei Minusgraden: Softshelljacken halten warm
Wer sich bei Eis und Schnee draußen sportlich betätigt, sollte auf windabweisende und atmungsaktive Bekleidung achten. Die wärmenden Softshell-Jacken von owayo eignen sich perfekt fürs Rennradfahren bei Schnee. Reflektoren an den Ärmeln machen sie zusätzlich sicher!
Im Winter: Rennradhose, Handschuhe & Co. als Windschutz
Lange Radhosen mit windabweisender Funktion sind auf dem Rennrad im Winter Pflicht. Kombinieren Sie eine Hose mit Softshell-Fähigkeit mit einer zusätzlich darunter getragenen kurzen Hose oder einer besonders wärmenden langen Winterradhose, um für ausreichend Windschutz zu sorgen.
Eine unkonventionelle, aber effektive Lösung bietet die Softshell-Unterhose, die über der normalen Radhose getragen wird. Sie ist deutlich günstiger als eine lange Softshell-Radhose und sollte ein bis zwei Nummern größer gekauft werden, damit Sie die Unterhose als letzte Schicht verwenden können.
Auch bei Handschuhen gilt: Sie müssen winddicht sein. Viele Radfans tragen im Winter sogar Motorrad-Handschuhe, um sich optimal zu schützen. Fäustlinge schützen außerdem besser vor der Kälte. Allerdings schränken Fäustlinge das Bremsgefühl ein, weshalb Sie auch zu Drei-Finger-Handschuhen greifen können. In jedem Fall sollten die Handschuhe gut gefüttert sein.
Warm von Kopf bis Fuß
Gegen kalte Füße helfen isolierende und wärmende Einlegesohlen oder wärmende Überschuhe. Zusätzlich können Sie auch ein Hot-Pack unter die Socken legen. So bleiben Ihre Füße garantiert drei bis vier Stunden warm.
Auch über den Kopf verliert Ihr Körper viel Wärme, deswegen ist eine Helmmütze Pflicht, wenn Sie bei Minusgraden Rennrad fahren.
Bei Regen können Sie auch eine spezielle Hülle über den Helm ziehen. Zusätzlich bieten ein Stirnband und ein Multifunktionstuch für Ihr Gesicht noch mehr Wärme.
Um Rundumkälteschutz zu gewährleisten, bietet der Fachhandel spezielle Wärme-Schläuche aus Fleece oder Merino. Diese halten auch Nacken und Hals komfortabel warm. Beinlinge, Armlinge und Knielinge sind ebenfalls sehr beliebt bei Radsportlern.
Trinken und Essen: Wie ernähre ich mich beim Rennradfahren im Winter?
Auch im Winter verlieren Sie durch Schwitzen und die Atmung Wasser beim Radfahren. Nehmen Sie deshalb zu jeder Ausfahrt mit dem Rennrad ausreichend zu trinken mit. Dafür eignen sich lauwarme Getränke, die Sie in eine Thermo-Trinkflasche füllen können.
Rennradfahren im Winter kann stärker an die Energiereserven gehen, da Sie mehr Kraft aufwenden müssen, um zum Beispiel gegen den kalten Wind anzufahren. Nehmen Sie deshalb Energielieferanten für unterwegs in Form von kohlenhydratreichen Snacks mit.
Rennradfahren im Winter und Gesundheit: Das müssen Sie beachten
Gegen eine Rennrad-Ausfahrt im Winter ist nichts einzuwenden, solange Sie sich an die folgenden Tipps halten:
- Fahren Sie nicht bei unter Minus 10 Grad, da kalte Temperaturen die Atmung erschweren und das Immunsystem belasten können.
- Lassen Sie Ihr Rennrad lieber stehen, wenn es besonders glatt ist, um Unfälle zu vermeiden.
- Atmen Sie richtig, indem Sie bei extremer Kälte durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen.
- Pflegen Sie Ihre ungeschützte Gesichtshaut mit fetthaltigen Cremes.

Sicher unterwegs: Im Winter und bei Schnee Rennradfahren
Gerade im Winter lautet das Motto: Sicherheit zuerst! Passen Sie deshalb nicht nur Ihre Kleidung, sondern auch Ihren Fahrstil an die veränderte Witterung an.
Beim Fahren in Kurven auf Eis und Schnee ist vorausschauendes Handeln entscheidend: Reduzieren Sie frühzeitig die Geschwindigkeit, fixieren Sie den Kurvenausgang und behalten Sie eine möglichst entspannte Körperhaltung. Setzen Sie die Vorderradbremse nur vorsichtig ein und verlagern Sie Ihr Gewicht für mehr Stabilität auf das äußere, tiefe Pedal. Nach dem Scheitelpunkt der Kurve bauen Sie kontrolliert Grip auf, indem Sie das Fahrrad mit Armen und Beinen in den Boden drücken. Beschleunigen Sie danach langsam, damit Ihr Hinterrad nicht wegrutscht.
Mehr zum Thema Fahrtechnik bei Schnee und Kälte erfahren Sie in unserem Artikel „Mountainbiken im Winter“.
Wir hoffen, dass wir Ihnen einige hilfreiche Tipps geben konnten und wünschen Ihnen eine erfolgreiche und sichere Wintersaison. Noch mehr informative Inhalte rund um den Radsport finden Sie in unserem Magazin. Ihnen fehlt noch die passende Radbekleidung für den Winter? Dann besuchen Sie jetzt den owayo-Shop und finden Sie das passende Design für Ihre Winter-Radbekleidung.
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